Kashmir and civil war

Since the partition the situation in Kashmir has been problematic. The population is predominantly Muslim and during the Partition, which meant to create a Muslim and a Hindu state, Pakistan and Hindustan, the Himalayan regions were given the choice where they wanted to belong. The Kashmiri ruler, a Muslim who relied heavily on Hindu support wavered and finally decided to join India, even though the majority of Kashmiris were Muslim. He was counting on large-scale support from India, but when the Pakistani army began to move across the border, that support never materialized and he fled. Ever since then the border is heavily contested, opposing armies have been launching mortars at each other for thirty years and more. Sometimes there are heavy skirmishes. It has become a political point now, since neither country can safely concede anything without losing face. Of course losing face is a laughing matter for the people who really suffer and have suffered through two generations – the people and villagers of Kashmir. What is a matter of words and economics in Delhi and Karachi, is a matter of blood in Kashmir. The estimates about how many people have lost their lives in the conflict escalate into the tens, maybe hundreds of thousands.

In 1989 a large group of Muslim separatists began to revolt against New Delhi and Indian rule in the province. It seemed only natural to revolt against a country where Muslims are a minority that is hated by a large part of Hindus. Unwilling to lose the province, New Delhi began to send in soldiers. The army was now no longer just fighting Pakistani military, but separatists from their own country. The result is an ongoing conflict without answers and without much hope for resolution. The separatists demand a Muslim state, either independent or as part of Pakistan. India has traditionally taken a hardliner approach to such demands, reasoning that if you give in to one, others might follow. It is an old and unresolved fear about the cohesiveness of India, which despite assurances to the contrary is not a given. There have been many separatist movements, especially in the border region with Pakistan and the ongoing obsessions about the border and the border regions from both sides show the fear of instability.

For the people of Kashmir instability is not a fear as hasn’t been for a long time. It is a way of life. People can be abducted and killed for no reason at all, by Muslim separatists and their supporters or by the Indian army. They are caught between two powerful groups and their paranoia and fear of each other with almost no way out. Recent reports about unmarked mass graves found near villages confirm suspicions of massive, hushed-up war crimes.

In India Kashmir is often excluded from debate. To even bring it up makes you a pariah and a non-nationalist. Can you not look at the achievements instead?

Maybe it is a leftover of the British authorities that they drew the borders and left the Indians to sort out the problems – almost all the regions where massive problems are ongoing until this day show where the geographic and socio-political scalpel of the Partition and previous exploitation has cut deepest.

Mystiker und Kriegslords – die schwindelerregende Geschichte von Neu Delhi

Nach einem etwas wilderen Einstieg setzt aber bald Faszination ein.

Als Stadt sagt man Delhi nach, dass sie von allen indischen Megastädten am wenigsten Charakter hat. Die meisten Besucher der Stadt verlassen sie mit dem dubiosen Kompliment, dass Delhi nicht ganz so furchtbar ist wie Chennai. Backpacker, die ihre seltsamen Ranglisten auf Städte in ganz Asien ausgedehnt haben, lassen Delhi immer im untersten Drittel rangieren. Delhi besitzt weder den Bombast und die schier überwältigenden Dimensionen von Mumbai, mit zwölf Millionen Einwohnern die größte Megalopole der Welt, noch die kulturelle Prägung und relative Entspannung von Kolkata.

Delhi ist heiß, stickig, hoffnungslos chaotisch und wenn man über die Stadt spricht beginnt man meistens, so wie ich, sich für sie zu entschuldigen.

Wobei man der Stadt damit eigentlich Unrecht tut. Was der Stadt an Freundlichkeit fehlt, das gleicht sie mit einer fast schwindelerregenden Tiefe aus. Delhi zu kennen ist nicht einfach, vielleicht sogar unmöglich, aber der Besucher erhält immer wieder überraschende und erschreckende Einblicke, Fenster und Türen, die sich einen Moment lang öffnen, und schon ist man gefangen. Man will mehr wissen. Während Rom auf den Ruinen der Vorgängerstädte erbaut wurde, ist Delhi einfach neben oder mitten in ihren zerstörten Inkarnationen wieder aufgetaucht. Delhi ist wie kaum eine andere Stadt der Geschichte überlaufen und eingenommen, zerstört und wieder aufgebaut worden. Wenn umtriebige Stämme und Heerscharen in Indien einfielen war das erste an das sie dachten, sich Delhi unter den Nagel zu reißen und somit die nordwestliche Ebene zu kontrollieren. Die heutige Stadt ist eigentlich die siebte oder achte Inkarnation von Delhi.

Zu der Zeit in der Mythos und Geschichte ineinanderfließen, da stand Indraprastha, die legendäre und uneinnehmbare Paradiesestadt der Pandavas, nahe dem Ort am dem wir heute Delhi finden. Das utopische Indraprastha, das man in den Zeilen des Mahbharata findet, klingt zutiefst faszinierend. Das Mahabharata erzählt das Epos der Pandavas, fünf Geschwister, alle verheiratet mit der selben Frau, Draupadi, und wie sie diese Frau und ihre Blutfehde und den Krieg gegen den verfeindeten Clan der Kauravas gewinnen. Die Stadt Indras, gegründet mit Hilfe des Gottes Krishna, ist ein Ort voller Mangobäume, Palmen, Badehäusern – die asiatische Utopie, die man heute in teuren Resorts finden kann.  Zu einem gewissen Zeitpunkt wandern die Helden – oder ihre Sprösslinge – aus den mythischen Zeilen und werden in den unterschiedlichsten Aufzeichnungen gefunden – aus Mythos wird langsam aber sicher Geschichte. Ein hinduistischer Klan, die Dhillon, gründeten das erste historisch belegte Delhi. Es war damals die Hauptstadt eines lokalen Klans und blieb das für lange Jahre, verblieb in relativer Ruhe und Unwichtigkeit (viel wichtigere Dinge passierten damals, wie wir schon gehört haben, östlich von Delhi). Einfallende Stämme wie die Hunnen oder die Griechen auf Alexanders Götterzug drangen zwar bis nach Gujarat vor, aber wenn sie es schafften die schneebedeckten Pässe zu überleben und die reißenden Flüsse zu überqueren, verloren sie sich zumeist in den Wäldern, wanderten demotiviert und durstgeplagt in Wüsten oder fielen den unbekannten und besorgniserregenden Krankheiten der Fremde zum Opfer.

Aber nichts hält ewig und auch die widristen geographischen Gegebenheiten lassen sich, wenn nicht auf einmal, so doch über mehrere Generationen überwinden. Im Mittelalter wurde Delhi den Hindus entrissen als eine islamische Armee, die sogenannte Sklaven Dynastie bis zum Yamuna Fluss vorstieß und die Mauern von Delhi überrannte. Das unglückliche Schicksal der Hindu Dynastie hieß aber auch ein glücklicheres Schicksal für die Stadt an sich: nun war Delhi als ein Machtzentrum der muslimischen Herrscher ein wichtiger Knotenpunkt, über die nächsten fünfhundert Jahre wurden von den unterschiedlichen dynastischen Herrschern weitere Inkarnationen Delhis gegründet.

Die ersten muslimischen Eroberer ließen eine gewaltige Moschee errichten, die Qutb Minar, deren Ruinen man heute im Süden von Delhi besichtigen kann. Dort hebt sich heute noch ein dominierender Gebetsturm und man kann inmitten der Gerippe alter Bauten und zwischen indischen Familien und westlichen Touristengruppen den Geistern der Vergangenheit lauschen.

Tugluqhabad war die erste städtische Befestigung der Muslime. Heute ist es eine gewaltige, leere Ruine im Osten der Stadt. Der verfallene Stein wirkt so roh wie der Name klingt – ein gewaltiges Fort, so trutzig wie die Bauten im heutigen Rajasthan. Darin findet man Zwiebeltürme und eingestürzte Prunkhallen, die zwar den muslimischen Charakter besitzen, aber weit weniger fein und beeindruckend wirken als ihre Nachfolgebauten.

Unter den Mogulen erreichte Delhi seine Hochblüte. Die Bauten aus dieser Zeit sind weltweit bekannt und gelten in vielen Fällen als unübertroffene Wunder der Architektur. Man sagt allgemeinhin, dass die Mogulen – eine muslimische Dynastie, die sich der Abstammung von Timur und Genghis Khan behaupten konnte – Delhi zu ihrer Hauptstadt machten. Einige der Mogulen waren allerdings als „Zeltmonarchen“ bekannt, das heisst sie pflegten trotz heftiger Bautätigkeit keine fixe Hauptstadt, sondern zogen samt Zelten, Hofstaat und Leibgarde durch ihr Herrschaftsgebiet. Obwohl dem ersten Mogulkaiser Akbar in mehreren Städten Prunkbauten errichtet wurden, heißt es von ihm, dass er lieber seine Zelte im Hof oder vor der Stadt aufgestellt hat und dort einen typisch mongolischen Hof hielt.

Humayun, der Sohn von Akbar, errichtete die Purana Qila, ein massives Fort, den zentralen Teil der von ihm erträumten Stadt Dinpanah – dem Refugium der Gläubigen. Er hatte die Stadt als einen Ort konzipiert, wo muslimische Gelehrte aller Glaubensrichtungen zusammenkommen und unter den Fittichen des Kaisers studieren und debattieren konnten.

Shah Jahan, Akbars Enkel, hielt es anders. Er prägte das Bild Delhis mit zwei Gebäuden, die bis heute nichts von ihrer Anziehung verloren haben und hielt einen prunkvollen Hof in Delhi und im nicht weit entfernten Fatehpur Sikri. Die Altstadt Delhis heißt bis heute Shahjahanabad, die Stadt des Shah Jahan. Es fällt leicht, die Stadtmauer im Getümmel der alten Stadt zu übersehen, ist sie doch einer der chaotischten Teile von Delhi.

Zurück in der Gegenwart schießt die Rikshaw um eine Kurve und durch eines der sieben Tore, die zu Shah Jahans Zeiten in alle Richtungen seines Reiches offen standen und alle Strassen zu seinem Thron führten. Für einen ahnungslosen Beobachter wirken die Strassen von Alt-Delhi leicht wie ein menschlicher Ameisenhaufen – es scheint kein Ende an Menschen zu geben und es fällt schwer überhaupt Details auszumachen. Bevor man seine Eindrücke ordnen kann, ist man meist schon auf der Chandni Chowk, der weiten Strasse, welche die beiden prägenden Gebäude Shah Jahans, das Rote Fort und die Jama Masjid, die Freitagsmoschee, miteinander verbindet. Zu Zeiten als das Reich der Mogulen schrumpfte und Delhi und das Land um Delhi zu ihrem Hauptbesitz zählte, gab es die prachtvollsten Höfe und Umzüge in der Stadt. Das Rote Fort blieb bis 1857 in Händen der Mogulen und war bis dahin auch bewohnt.

Wenige Herrscher sind mit dem Roten Fort enger verbunden als der letzte der Mogulen. Bahadur Shah Zafar war ein Mystiker und Poet und er glich sein geschrumpftes Reich, das sich eigentlich nurmehr bis zu den Mauern der Roten Forts erstreckte, mit einem Reich der Sinne und Sinnlichkeiten innerhalb der Mauern aus. Allwöchentlich gab es Dichterwettbewerbe an seinem Hof und Gedichte und Gesänge in Urdu, der persischen Hochsprache der Mogulen und der Elite Delhis, wurden in den Hallen angestimmt. Die Zenanna, das Quartier der Frauen, war gut besucht, lebendig und voller Intrigen. In den Gärten gab es Fontänen und Brunnen und Wasserkanäle, auf die die aus gebirgigen Wüsten stammenden Mogulen besonder stolz waren und die als nicht zu leugnendes Zeichen von Wohlstand und Lebenslust galten. Die langen, heißen Nachmittage hießen ein Zurückziehen in vorhangverhangene Gemächern und wurden dem Opium und dem Schwelgen in Gedanken gewidmet. Es gab Intrigen, Eunuchen, Tänzerinnen, Elefanten, Ställe voller reinrassiger Pferde…nur Regierungsgeschäfte, die gab es für Shah Zafar kaum noch. Die Briten beherrschten damals den Subkontinent und tolerierten den alten Mystiker, weil er keine Bedrohung darstellte, und planten, die Mogulendynastie mit ihm endgültig zu beenden. Der Aufstand von 1857, als Sepoys, Inder im britisch organisierten Militär, revoltierten und mehrere Städte besetzten, machte Shah Zafar für einige kurze Wochen noch einmal zu einem mächtigen Mann – die revoltierenden Sepoys machten ihn zur Galionsfigur ihres Aufstandes. Tagelang schien es als könne sich die Mogulendynastie noch einmal erheben.

Der Aufstand aber wurde niedergeschlagen. Shah Zafar wurde mitsamt den überlebenden Mitglieder seiner Familie ins Exil nach Rangun geschickt wo er starb. Nach ihm war das Rote Fort, zerstört von maraudierenden Sepoys und den Kanonen der Briten, ein Lager für Provisionen und Schießpulver und häßliche Militärbarracken wurden gegenüber der fragilen Sandsteinbauten errichtet.

Bis zur Unabhängigkeit und der Partition, der von den Briten organisierten Teilung der besetzten Territorien ins muslimische Pakistan und das (nominell) hinduistische Indien, blieb Delhi von Gewalt relativ verschont.

Das Chaos von Alt-Delhi lässt sich erklären. Wenn man sich Aufzeichnungen ansieht, die Delhi vor siebzig Jahren beschreiben, dann findet man eine wohlhabende und auch schöne Stadt. Das alte Quartier sei voll gewesen von Havelis wohlhabender Familien. Havelis sind dem unerträglich heißen Klima angepasste Bauten mit fein gestalteten Fenstern, die wie ein Schleier aus Holz den Bewohnern erlauben sollten das Treiben der Strassen unentdeckt zu beobachten. Ein weitläufiger Innenhof spendete Ruhe vor dem Getümmel und hielt den Kern der Familie, das häusliche Leben, von allen neugierigen Augen verborgen. Viele der Familien, die in solchen Bauten wohnten waren Muslime, manchmal sogar alte Adelsfamilien die ihre Herkunft auf die Mogulen zurückführen konnten.

Die von den Briten bestzten Gebiete wurden, als Unabhängigkeitsbestrebungen in Indien stärker wurden und es den Briten aufgrund des Zweiten Weltkrieges unmöglich wurde, ihre Kolonien zu halten, in einen muslimischen und einen indischen Staat geteilt. Pakistan und Hindustan. Die Partition, die Teilung, wurde zur Bluttaufe der beiden Staaten – Spannungen zwischen Muslimen und Hindus waren so gewaltig, dass Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen und überhastet fliehen mussten. Muslime aus Delhi und dem Nordwesten flohen in den Sind, nach Pakistan, und Hindus und Sikhs aus Pakistan in den Punjab und nach Delhi. Es kam zu den ersten und schlimmsten der Greueltaten, die unter der Bezeichnung communal unrest –kommunale Unruhen – das gegenseitige Morden von Hindus und Muslimen bezeichnen. Alt Delhi wurde zu einer Flüchtlingszone umfunktioniert und die alten Havelis werden heute ganz gleich den neuen Betonbauten von vielen Familien bewohnt oder sind zu Geschäften und Lagerhallen umfunktioniert worden.

Die Briten errichteten um das India Gate, im südlichen Teil der Stadt, ihr Regierungsviertel. Nach dem Erbauer, dem britischen Architekten Edward Lutyens, ist der Teil der Stadt bis heute als Lutyens‘ Delhi bekannt. Die Bungalows in denen sich früher hohe britische Beamte und Militärs mit ihren Familien vom indischen Alltag isolieren konnten, werden heute von indischen Politikern und deren Familien zum gleichen Zweck genutzt.

Rashtrapati Bhawan ist der Name des Regierungsgebäudes von Delhi. Es dominiert die Parkanlage um das India Gate, den Rajpath. Der Stil des Gebäudes zeigt etwas das den Briten in ihrer Zeit in Indien bis auf einige Ausnahmen nie gelungen ist – eine perfekte Mischung von klassischen europäischen Stilrichtungen und indisch-muslimischer Einflüsse. Die Parkanlage um den Rajpath ist tagsüber bis auf einige Rikshafahrer auf Touristenfang beinahe wie ausgestorben. Am Abend wird die Anlage belebt – Eisverkäufer und Getränkestände tauchen auf um die Familien, die hierher auf ein Picknick kommen zu versorgen. Einmal bin ich dort einer Gruppe hijras über den Weg gelaufen, aber das ist ein Thema für einen anderen Eintrag…