


Wo beginnt man wenn man ein Foto machen möchte?
Bei einem Gefühl, das man festhalten will.
Es geht nicht, im striktesten Sinn, um das abgebildete Objekt. Wenn es darum gehen würde, wäre es einfach zu sagen: beleuchte das so, beweg das Licht da rüber, mehr, weniger, aus. Schuss.
Viel mehr ist es ein Warten auf einen Moment, der klar macht, was man über einen Menschen, eine Situation, ein Gebäude etc. wahrnimmt. Das ist das Wichtigste. Fotografie ist ein Warten, ein Fragen, ein Suchen.
Ob man jetzt Lampen, Blitzanlagen oder nur die Sonne als Beleuchtung hat, es geht immer nur darum alle Element herumzubewegen – sich selbst und die Kamera inklusive – um eine Ausrichtung oder einen Moment zu finden, zu entdecken.
Es ist nur halb ein Schaffen. Wenn man meint, man kann alle Elemente unter Kontrolle haben, täuscht man sich entweder oder man frustriert sich. Es ist ebensoviel Warten wie Schaffen. Ebensoviel Zufall wie Kontrolle.
Um ein besserer Fotograf zu sein, muss man deswegen seine Aufmerksamkeit schärfen. Es gibt nur lose definierte Regeln und die kommen meistens nach getaner Arbeit…das heißt, man macht Aufnahmen, sieht dann einige davon funktionieren und daraus zieht man dann Regeln warum und warum nicht.
Wenn man über die Dinge und Menschen, die man fotografiert Bescheid weiß, dann fällt es einem vielleicht leichter bessere Bilder zu machen. Vielleicht aber auch wenn man gar nichts weiß, so tut als wäre man ein kleines Kind, das zum ersten Mal Licht entdeckt.
Skizzieren hilft, Meditieren hilft, Designen hilft. Alles, was den inneren Blick schärft.
Im Endeffekt geht es aber immer um das Gefühl, das man festhalten will. Je klarer das ist, desto besser wird das Bild. Keine Angst davor zu haben, Dinge und Menschen aufmerksam zu betrachten, Abläufe zu erkennen, darauf zu schauen wie das Licht fließt, kommt und geht. All das unterstützt einen dabei, das Bild zu finden nach dem man sucht.
Details kommen später, zuerst kommt einmal dieses ideale Bild.